Workcamp Fiji – Galoa 2017

Als wir uns vor vier Wochen gemeinsam auf den Weg ans andere Ende der Welt machten, wusste keiner von uns, was uns erwarten würde und ich denke bei jedem von uns wurden die Erwartungen mehr als übertroffen.

Ich glaube, nirgendwo anders auf der Welt wird man mit solch einer Herzlichkeit, Freundlichkeit und Offenheit empfangen wie auf Galoa, was man zum Beispiel daran erkennt, dass unsere Gastfamilie uns schon nach knapp 24 Stunden auf der Insel dazu aufgefordert hat, sie als unsere neue Familie anzusehen.

Das haben wir dann auch sofort getan, da es nahezu unmöglich ist, dieser Herzlichkeit zu entgehen.

Genauso herzlich waren auch die Bewohner im Dorf, von welchen wir ständig und aus allen Ecken „Bula“ hörten, was Hallo, Prost, Gesundheit und vor allem Leben bedeutet. Dieses Wort hatten wir alle sehr schnell in unseren Wortschatz aufgenommen und werden es wohl auch zuhause weiterhin ständig sagen und uns dabei an die wunderschöne und erlebnisreiche Zeit in Fiji erinnern.

Vor allem hat sich die Dorfjugend sehr auf unsere Gruppe gefreut und war nach unser Willkommenszeremonie im Dorf (bei der es natürlich erstmal ein paar Runden Kava gab - was auch sonst) jeden Abend bei uns in der Kava-Hütte. Dort wurde zusammen viel getanzt (fijianische sowie auch deutsche Tänze), gelacht und unzählbar viele Runden Werwolf gespielt.

Kava ist das Nationalgetränk in Fiji. Es sieht aus wie dreckiges Wasser, wird aus den Wurzeln einer Pfefferpflanze hergestellt und hat einen etwas bitteren, erdigen Geschmack, was die Fijianer jedoch nicht davon abhält, es zu allen Feierlichkeiten zu trinken und jeden Abend mit uns in der Kava-Hütte zu sitzen und eine Runde nach der anderen zu trinken.

Nach den ersten paar Tagen hatten wir uns dann alle so sehr an dieses Ritual gewöhnt, dass wir von da an immer mindestens genauso laut „Ombo“ (Zeichen dafür, das eine neue Kava-Runde beginnt) geschrien haben und auch genauso laut mitgeklatscht haben wie die Fijianer.

Auch wenn es nicht immer viel zu arbeiten gab, sind wir ab und zu einfach mal ins Dorf gelaufen um mit den Kindern Volleyball oder Fußball zu spielen (wobei meist auch die Dorfjugend vertreten war) oder einfach nur mit den Mädchen im Gras zu sitzen und sich gegenseitig die Haare zu flechten. Nicht nur uns bereitete es große Freude, mit den Kindern Zeit zu verbringen. Auch die Kinder freuten sich jedes Mal riesig auf gemeinsames Spielen, Singen und Lachen mit uns.

Meist wurden wir danach auch von den Müttern mit etwas Tee und Brötchen oder (wie nach den Galoa Olympics) sogar mit Kakao und allen möglichen kleinen Küchlein empfangen, wodurch wiedermal diese unglaubliche Gastfreundlichkeit und Gemeinschaftssinn zum Ausdruck kam.

Unser Projektpartner Bai und sein Sohn Frank (die wir wohl alle nie vergessen werden) haben uns außerdem viele traumhafte Gegenden der kleinen Insel gezeigt und sind einige Male mit uns aufs Meer gefahren, um zu schnorcheln und zu fischen. Zudem unternahmen wir eine Bootstour zur „Mini-Insel“ Goat Island, die wir seit dem ersten Tag auf Galoa vom Strand aus sehen konnten und sie seitdem unbedingt erkunden wollten.

Jeder Ausflug war mit viel Freude, Gelächter und nebenbei meist auch Fischen verbunden und wir hatten jedes Mal riesigen Spaß daran, vom Boot direkt ins Wasser zu springen und den Rest bis zum Strand von Galoa zu schwimmen.

Bei jeder Gelegenheit erzählte uns Bai spannende Geschichten, denen wir alle gespannt lauschten oder man hörte einen Witz von Frank’s Frau Ana oder einfach ein lautes „Läuft!“ vom Frankie. Selbst Peter, der kleine Sohn von Frank und Ana, hat mit seinen zwei Jahren schon unzählige Späße mit uns gemacht und uns jeden Morgen mit einem unglaublich süßen „Bulabu“ empfangen, was wir vermutlich zuhause alle sehr vermissen werden.

Ich hätte nie gedacht, dass eine Gruppe von sechs fremden, jungen Erwachsenen eine solche Bindung zueinander und zu den Fijianern aufbauen kann, wie es bei uns der Fall war.

Wir haben unglaublich viel zusammen gelacht und erlebt, die eine oder andere Diskussion ausgetragen, Karten gespielt, immer und überall getanzt und beim Abschied von Galoa zusammen geweint.

Aber die Traurigkeit verflog recht schnell wieder, da wir anschließend noch eine aufregende Woche Inselhopping auf den Yasawas hatten und dadurch einen Einblick in die etwas touristischere Seite Fijis bekommen haben, die jedoch landschaftlich ebenfalls wunderschön ist. Auch hier trafen wir tolle und unglaublich nette Leute, mit denen wir ebenfalls gut Kava trinken und tanzen konnten.

Die letzte Woche hatte rückblickend zwar einen ganz anderen Charakter, geprägt von den vielen verschiedenen Unterkünften und aufregenden Ausflügen und bildete so einen tollen Abschluss von unserer Zeit auf Fiji. Jedoch übertraf nichts davon die traumhafte Zeit in unserem neu gewonnenen Zuhause Galoa.

Und auch wenn wir alle unzählige Moskitostiche, Sonnenbrand und hunderte kleine Verletzungen durch die Korallen davon getragen und uns alle mindestens ein/zwei Tage überhaupt nicht gut gefühlt haben, waren die vier Wochen auf Fiji wohl für alle von uns eine unvergessliche und unglaublich schöne Zeit.

Wir wissen, dass wir all den freundlichen Menschen auf Fiji nicht das zurückgeben können, was sie uns entgegenbrachten: all die Liebe und all die Herzlichkeit. Daher bleibt uns nur eines von ganzem Herzen zu sagen:

Vinaka vaka levu – Danke für alles.

Teilnehmer*in 2017

 

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