Workcamp Südafrika – Kraaifontein 2014

Unsere Gruppe, bestehend aus sieben Mädels, war auf dem Gelände einer Kirche in einem eigenen Haus untergebracht, in dem es drei Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine separate Toilette sowie ein Wohnzimmer mit offener Küche gab.

Unsere Projektpartnerin Jeanette, ihre Familie und einige andere Mitglieder der örtlichen Kolpingfamilie haben uns die ganze Zeit über bestens betreut, hatten immer ein offenes Ohr für uns und waren sehr interessiert am gegenseitigen Austausch. Auch der Kontakt zu Gleichaltrigen kam nicht zu kurz - so wurden wir zum Beispiel oft zum „Braai“ (grillen) eingeladen. Die Südafrikaner sind alle sehr herzlich und man fühlt sich sehr willkommen.

Projekte:

Jeden Tag wurden wir von unserem Fahrer zu den jeweiligen Projekten gefahren und auch von dort wieder abgeholt. Unsere Projekte haben uns alle sehr viel Spaß gemacht und wir haben uns jeden Tag darauf gefreut. Am häufigsten waren wir im „Genevas House“ - einem Heim für missbrauchte und mittellose Frauen und ihre Kinder. Der erste Tag dort war etwas chaotisch, da sich zwar alle gefreut haben, dass wir kommen, aber keine Aufgaben für uns hatten. Hier war Eigeninitiative gefragt und so haben wir begonnen, mit den Kindern zu singen, zu spielen, ein bisschen Afrikaans von den Schulkindern zu lernen und haben Luftballons, Seifenblasen und Kinderschminke mitgebracht, was den Kindern großen Spaß gemacht hat. Die Kinder waren alle sehr anhänglich und super süß und wir waren beim Abschied schon sehr traurig. Mit den Frauen haben wir uns ausgetauscht und auch eine Runde zum Vergleich Südafrika/ Deutschland gemacht. Außerdem waren die Frauen und älteren Kinder vollauf begeistert als wir zusammen ein Wandbild gemalt haben.

Unser zweites Projekt war das „Woodside Center“: Ein Heim für schwerbehinderte Kinder und Jugendliche. Wir konnten dort einen Einblick in den Alltag der Heimbewohner gewinnen, bei der Physiotherapie zuschauen, die Mädchen mit Lippenstift, Lidschatten und Nagellack schminken (Teil der Ergotherapie), mit zum Schwimmen an und in den Pool gehen und haben an einem Tag ein Picknick im Park zusammen gemacht.

 

Zweimal waren wir bei zwei Suppenküchen; eine von der Kirche und eine private. Wir haben mitgeholfen Suppe und Brot an die unglaublich vielen Schulkinder zu verteilen. Dort haben wir einen Eindruck davon bekommen, was es bedeutet richtig arm zu sein und sich bereits über den kleinen Schöpfer Suppe zu freuen. Uns wurde erzählt, dass die Kinder teilweise tatsächlich nur diese Mahlzeit am Tag bekommen.

An einem Nachmittag haben wir uns die Polizeistation von Kraaifontein angeschaut. Wir haben Ausrüstung und Gebäude gezeigt bekommen und haben auch hier wieder von der hohen Kriminalität gehört, wobei das natürlich sehr vom Ort und dem dortigen Lebensstandard abhängt. Projektpartnerin Jeanette ist Lehrerin an einer Highschool und wir haben sie dort an einem Nachmittag besucht. Die Schüler waren total aufgedreht bei unserem Besuch und haben uns die ganze Stunde über mit Fragen gelöchert. Zum Schluss sollten wir noch etwas auf Deutsch vorsingen und haben von der Klasse die südafrikanische Nationalhymne vorgesungen bekommen.

Ausflüge an den Wochenenden

An den Wochenenden waren wir mehrmals in Kapstadt, wohin man in einer halben Stunde Autofahrt gelangt. Mit Jeanette haben wir eine Stadtrundfahrt in „Hop on Hop off“-Bussen gemacht und haben dadurch einen ersten Eindruck von der schönen Stadt bekommen. Die„V&A Waterfront“, das hübsche Viertel mit den bunten Häusern, der „Green Market“ und vieles mehr sind einen Besuch auf jeden Fall wert. Selbstverständlich waren wir auch auf dem Tafelberg, von dem man einen traumhaften Blick über Kapstadt und das Meer hat. Als wir mit den Gleichaltrigen nochmal in Kapstadt waren, haben wir auch noch die „Company Gardens“ und die berühmte „Long Street“ gesehen und haben uns den Sonnenuntergang über der Stadt vom Signal Hill aus angeschaut. Einen wunderschönen sonnigen Sonntag haben wir an der „Gordon‘s Bay“ verbracht. Wir haben in der Sonne gefaulenzt, ein Picknick gemacht und zwei aus der Gruppe waren sogar im kalten Wasser schwimmen.

Unser Ausflug zu der ehemaligen Gefängnisinsel „Robben Island“ war sehr interessant. So konnten wir bei der Führung von einem ehemaligen Gefangenen zum Beispiel Nelson Mandelas Gefängniszelle sehen und haben die Insel gezeigt bekommen. An einem Tag haben wir zuerst die süßen Pinguine am Boulders Beach angeschaut und sind dann weiter zum Kap der Guten Hoffnung. Von dort aus sind wir weiter zum Cape Point gewandert. Auf dem Weg hat man einen tollen Blick über das Meer.

Reisewoche

Mit unserer lustigen Reiseleiterin Nicole hatten wir eine tolle letzte Woche in Südafrika. Sie hat uns immer hübsche Hostels ausgesucht, in denen wir die Abende am Lagerfeuer verbracht haben und immer sehr lecker zu Abend gegessen haben. Auf dem Programm standen das „Cape Agulhas“ (der südlichste Punkt Afrikas), die Pinguine in Bettys Bay, Whale Watching (bei dem wir sehr viele Wale und ihre Kälber auch sehr nahe am Boot gesehen haben) oder Shark Cage Diving, eine Adventure Tour in den Kangoo Caves (durch richtig enge Spalten und Löcher kriechen/krabbeln/klettern), eine Weinprobe auf einem kleinen Weingut in Little Karoo, eine Kanutour im Wilderness National Park, eine Safari im Addo Elephant National Park (wir haben Kudus, Zebras, eine Hyäne, Elefanten, Warzenschweine und sogar Babylöwen gesehen!), waren im Tsitsikamma National Park wandern und im indischen Ozean schwimmen, beim Bungee Jumping und in Stellenbosch.

Wir haben so die Garden Route mit der schönen Landschaft und den langen Sandstränden gesehen und konnten somit nicht nur die Leute, sondern auch das Land in seinen vielen Facetten kennenlernen.

Teilnehmer*in 2014

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