Workcamp Costa Rica – Longo Mai
Das erste Zusammentreffen unserer Gruppe fandbereits in Bonn auf dem Workshop statt.
Schon dort hatten wir eine super Zeit, konnten uns alle kennenlernen und erfuhren sehr viele interessante Dinge über Costa Rica und unser Projekt. Unserer Workcamp-Leiterin konnten wir dort auch alle Fragen stellen, die uns unter den Nägeln brannten und sie konnte uns viele hilfreiche Tipps geben, wie beispielsweise zur Packliste.
Ein paar Wochen später war es dann so weit. Die Vorfreude war riesig und schon saßen wir im Flugzeug nach Miami, von wo aus es einige Stunden später weiter ging nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Am Flughafen wurden wir dann direkt abgeholt, aber da es schon mitten in der Nacht war, haben wir die vier Stunden Fahrt größtenteils verschlafen. Im Dorf angekommen, wurden wir auf die Gastfamilien verteilt, aber das richtige Kennenlernen sollte dann erst am nächsten Morgen stattfinden, weil alle direkt ins Bett gingen. Die ersten Tage erschienen wie ein Abenteuer – fremdes Land, neues Umfeld, das Leben in der Gastfamilie... Die Familien haben uns aber ausnahmslos sehr lieb aufgenommen und deswegen fiel die Eingewöhnung nicht schwer und schon bald fühlten wir uns sehr wohl. Montags bis freitags immer am Vormittag war Arbeiten angesagt. Unsere Aufgaben waren vielseitig und oftmals auch körperlich anstrengend. Oft sind wir mit unseren Macheten losgezogen, haben Zäune erneuert, Kompost gemacht, Wassergräben gegraben, Steine vom Fluss in den Park getragen, Autoreifen eingegraben, eine Brücke gebaut, im Garten der Schule gearbeitet... Einen Arbeitstag verbrachten wir auch mit unseren Gastfamilien. Es war sehr beeindruckend und lehrreich zu sehen, was die Leute Tag für Tag z. B. auf dem Kaffeefeld leisten. Nach getaner Arbeit, die selten ohne Schweiß ablief, freuten wir uns umso mehr, in den kalten Fluss zu springen, die Natur zu genießen und ein bisschen zu faulenzen.
Die Nachmittage und auch die Wochenenden hatten wir frei. Oft wurden von der Kolping-Gruppe Workshops für uns organisiert: Kochkurse, Schokoladenherstellung, Tanzkurs... Nicht selten haben wir die Nachmittage auch mit verschiedenen Kartenspielen in gemütlicher Runde verbracht und ab und zu sind wir auch mit dem Bus nach San Isidro, dem nächst größeren Ort, gefahren. Auch das Feiern kam nicht zu kurz. Bereits am ersten Wochenende hat das Dorf für uns eine Willkommens-Party organisiert, bei der wir gleich unsere Tanzkünste üben konnten. Zusammen mit den Jugendlichen des Dorfes fuhren wir auch mal in eine Karaoke-Bar und unsere selbstorganisierte „Noche Alemana“ rundete unsere Zeit dort ab.
Positiv überrascht hat uns das Essen. Am Vorbereitungs-Workshop hatten wir noch unsere Bedenken geäußert, aber schon nach kurzer Zeit wollten wir Reis und Bohnen und die leckeren Beilagen wie Kochbananen, Ei, Wurst, Gemüse, Fisch, Käse... nicht mehr missen. Darüber hinaus gab es beispielsweise auch Pupusas oder Empanadas (gefüllte Teigtaschen aus Maismehl), Nudeln, Hühner-Suppe oder Pfannkuchen. Ein besonderes Highlight waren für uns die vielen frischen Früchte und wir konnten auch viele neue Sachen kosten, die wir noch nie zuvor gegessen haben.
Auch das Klima hatte uns vor der Anreise Sorgen gemacht. Im September ist in Costa Rica Regenzeit, die Luftfeuchtigkeit ist daher sehr hoch. Auch wenn das Thermometer „nur“ 25 Grad anzeigt, kommt es einem oftmals noch heißer vor. Vor allem vormittags, als die Sonne manchmal unbarmherzig vom Himmel gebrannt hat, war es für uns Deutsche eine Herausforderung. Aber dafür war die Abkühlung im Fluss danach umso besser. An den Nachmittagen hat es oft, aber nicht immer geregnet. Diese Regenfälle waren zum Teil richtig stark und man wusste, warum die Wassergräben so wichtig sind.
Die Reisewoche war ein weiteres Highlight in unserer Zeit in Costa Rica! Nach einer Nacht in San José ging es weiter nach La Fortuna. Dort machten wir einen geführten Ausflug in den Nationalpark um den Vulkan Arenal, wo es eindrucksvolle Natur und außergewöhnliche Tiere zu bestaunen gab. Danach ging’s weiter nach Monteverde, einem Ort der für den Nebelwald und den dortigen Canopy-Touren berühmt ist. Zum Relaxen fuhren wir im Anschluss daran ein paar Tage nach Samaraan die Pazifikküste.
Alles in allem hatten wir alle eine super Zeit. Costa Rica ist auf jeden Fall eine Reise wert. Das Workcamp war sehr lehrreich und manche Dinge sieht man jetzt mit anderen Augen.
Und gleichzeitig konnten wir die einzigartige, wunderschöne Natur bewundern und sehr nette Menschen und deren Kultur kennenlernen.
Teilnehmer*in Costa Rica Longo Mai
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